Snuff-Film

Der Snuff-Film, kurz Snuff (englisch umgangssprachlich to snuff someone = jemanden abmurksen (von to snuff out a candle = eine Kerze auslöschen)), ist ein Filmgenre, in dem real wirkende filmische Aufzeichnungen von Morden, Suiziden und ähnlicher Gewalt zur Unterhaltung oder sexuellen Erregung des Zuschauers gezeigt werden. „Snuff-Filme verdanken ihren Reiz dem Versprechen, dass die in ihnen gezeigte Gewalttat nicht gespielt, sondern authentisch ist.“[1][2]

Es gibt keinen Nachweis dafür, dass sich unter den Filmen dieses Genres auch solche mit realen Inhalten anstatt gestellter Szenen befinden. Der reale Snuff-Film gilt daher als moderne Sage.[3][4]

Abzugrenzen ist der Snuff-Film von realem Bildmaterial von gefilmten Kriegsschlachten,[5] Hinrichtungen (z. B. Enthauptungsvideos des IS), Unfällen, Tatorten, Autopsiesälen und so weiter.[6] Der Film Faces of Death enthält authentische, aber auch gestellte Aufnahmen.[7]

  1. Das Lexikon der Filmbegriffe, Universität Kiel: Snuff.
  2. Grenzüberschreitungen: Mord vor laufender Kamera, Spiegel online, 12. Dezember 2002
  3. Grausige Fantasie. Archiviert vom Original; abgerufen am 1. August 2023.
  4. Snuff Films. 27. Februar 1999, abgerufen am 1. August 2023 (englisch).
  5. Bereits im Ersten Weltkrieg wurden zu Unterhaltungs- und Propagandazwecken gefilmte Kriegsschlachten gezeigt. Beispielsweise waren bei den Aufführungen von Heinrich Gilardones Weltkriegspropaganda-Spektakel „Der Hias“ (1916) gefilmte Kampfhandlungen zu sehen: „Nun sinkt eine weiße Leinwand vor die Bühne und der Kinematograph tritt in Tätigkeit. Man sieht aus den Fenstern des Schlosses, wie die deutschen Linien die Hänge heraufstürmen. Die Soldaten sind echt, und echt kriegsmäßig sind auch all diese Kriegsszenen. Granaten platzen, es gibt Verluste, aber der Sturmangriff wird vorwärts getragen. In den Gärten und Büschen kommt es zu Nahkämpfen, Mauern werden gestürmt, Tore eingeschlagen und in den Höfen des Schlosses wütet das Handgemenge.“ („Der Hias“. In: „Tölzer Kurier“, 24. Februar 1917, 4.) Karl Kraus hat daher in seiner Zeitschrift Die Fackel unter anderem auch die „Hias“-Aufführungen als verwerflich gebrandmarkt.
  6. Christine Adelhardt, Ilka Brecht: Gequält und getötet – Mordvideos im Internet, NDR Panorama, 30. August 2001
  7. John Fecile: Interview: 'Banned in 46 countries' – is Faces of Death the most shocking film ever?, The Guardian, 1. Oktober 2018

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